• Frage: Denken Sie, dass die Menschheit sich in naher Zukunft evolutionär zurückentwickeln oder auch vernichten wird?

    Frage gestellt von anon-1079 an Wolfgang, Janis am 24 Nov 2020.
    • Foto: Janis Ludwig

      Janis Ludwig Beantwortet am 24 Nov 2020:


      Gute Frage. Lässt sich nur schwer abschätzen, aber ich bin der Überzeugung, dass der Klimawandel da eine entscheidende Rolle spielt. Wenn wir es nicht schaffen, unsere Umweltverschmutzung zu begrenzen, kann es sehr gut passieren, dass unser Planet uns irgendwann keine Lebensgrundlage mehr bietet. Ob sich die Menschheit dadurch komplett vernichtet, wage ich zu bezweifeln, aber es ist davon auszugehen, dass damit ein evolutionärer Rückschritt einhergeht – ähnlich zum Zerfall des römischen Reiches.

    • Foto: Wolfgang Ertel

      Wolfgang Ertel Beantwortet am 25 Nov 2020:


      Folgendes habe ich schon auf eine andere Frage geantwortet:

      Ich frage mich ob es in 1000 Jahren den Homo Sapiens noch geben wird. Immerhin hat er es jetzt schon 300.000 Jahre geschafft. Aber wir sind in einer sehr kritischen Phase und dabei unsere Lebensgrundlagen zu zerstören. Keine Sorge, die Natur wird sich anpassen an Klimawandel und Umweltzerstörung, aber ob wir Menschen das überleben, …

      Ich mache mir große Sorgen ob wir rechtzeitig aus der Konsumsucht raus kommen. Die Werbung und die Lobbyisten in Berlin, Brüssel, … sorgen dafür, dass wir glauben, all die neuen Produkte zu brauchen und überzeugen uns davon, dass wir auch noch gutes tun damit.

      Wir Forscher arbeiten mit Hochdruck daran, immer neue Technologien zu erfinden, mit denen man neue Produkte bauen kann, die niemand wirklich braucht, die aber unsere Umwelt immer weiter zerstören.

      Und wir entwickeln lernfähige Künstliche Intelligenzen, die vielleicht in 100 Jahren sich selbst weiterentwickeln ohne uns Menschen. Dann ist Homo Sapiens überflüssig und hat seine Aufgabe erledigt.

      Dazu empfehle ich zwei Bücher von Yuval Harari: Homo Deus und Eine kurze Geschichte der Menschheit

      Nun noch zum „evolutionär zurück entwickeln“: Das halte ich für durchaus möglich (siehe Harari in Eine kurze Geschichte der Menschheit). Je mehr Komfort und Luxus wir haben, desto weniger ist ein kluger Geist notwendig zum überleben und sich fotpflanzen. Und die KI nimmt uns immer mehr das Denken ab. Weisst Du wo Norden und Süden ist? Viele wissen das nicht mehr, denn Google Maps bringt uns ganz bequem überall hin. Und jede Frage die wir haben beantwortet Google oder Wikipedia, oder Siri, oder …

      Harari schreibt zum Beispiel, dass die Jäger und Sammler vor 30.000 Jahren größere Hirne hatten als wir heute, und als die Bauern vor 20.000 Jahren, denn die mussten jeden Tag ums Überleben kämpfen. Nur die schlauen konnten überleben. Übrigens sagt er auch, dass ide Jäger und Sammler glücklicher waren als die Bauern danach und als viele von uns heute.

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