• Frage: Machen Sie sich sorgen über lange Lebensmitteltransportwege?

    Frage gestellt anon-1030 am 24 Nov 2020.
    • Foto: Janis Ludwig

      Janis Ludwig Beantwortet am 24 Nov 2020:


      Definitiv ja! Lange Transportstrecken sorgen dafür, dass unsere Lebensmittel einen sehr großen ökologischen Fußabdruck tragen. Häufig sind aber Produkte, die von weiter weg kommen, günstiger und sind deshalb auch sehr zahlreich bei uns in den Supermärkten vertreten.
      Ein Beispiel, das ich anbringen möchte, sind gewisse Bio-Produkte. „Bio“ liegt mittlerweile sehr im Trend und wird idR mit nachhaltigeren und gesünderen Lebensmitteln verbunden. Viele Produkte, die ein Bio-Siegel tragen, kommen aber gar nicht aus der näheren Umgebung und tragen das Siegel quasi nur als Verkaufsmerkmal, das den Kunden überzeugen soll. Bei Honig zB ist es wenig nachhaltig, wenn der ein Bio-Siegel trägt, aber dafür aus Mexiko stammt. Häufig werden auch Nicht-EU-Erzeugnisse mit in der EU-hergestellten Lebensmitteln vermischt, was besonders bei Olivenöl und Honig der Fall ist. Die Bio-Erzeugnisse, die nicht aus der EU stammen, sind dabei häufig günstiger und durch die Vermischung kann der Preis für das Bio-Produkt im Laden gesenkt werden. Nachhaltiger wäre der deutsche Bio-Honig, der aber im Vergleich dann utopisch teuer scheint.
      Ich sage nicht, dass Bio-Produkte nicht sinnvoll sind, aber meiner Meinung nach ist eine Bio-Zertifizierung nicht das ausschlaggebende Merkmal, sondern viel eher der regionale Ursprung. Vor allen Dingen kleinere Betriebe/Höfe können sich so eine Bio-Zertifizierung gar nicht leisten, machen dadurch aber keine schlechtere Arbeit 😉 Ein Blick auf den Ursprung des Lebensmittels lohnt sich also 🙂

    • Foto: Robert Möckel

      Robert Möckel Beantwortet am 24 Nov 2020:


      Hi,
      ich kann mich da Janis‘ Antwort nur anschließen. Ich kann nicht so richtig verstehen, warum wir Äpfel aus Neuseeland kaufen wollen – allerdings musste ich auch lernen, dass das gar nicht so simpel ist, weil die Kühlhäuser – teilweise mit Schutzgas – auch in Europa nicht eben umweltfreundlich sind. Also: regional UND saisonal kaufen!
      Honig, um bei Janis‘ Beispiel zu bleiben, hole ich mir beim Imker um die Ecke – schmeckt auch viel besser 🙂
      Schöne Grüße,
      Robert

    • Foto: Sarah Strauß

      Sarah Strauß Beantwortet am 25 Nov 2020:


      Lieber Hamudil,

      ich sehe das wie Janis und Robert und versuche auch saisonal und regional einzukaufen. Zusätzlich nutze ich auch noch meinen Balkon 🙂 das ist nicht nur der kürzeste Transportweg für Tomaten, Erdbeeren, Kräuter etc. sondern die Blüten der Pflanzen sind auch eine Futterquelle für Insekten. Das was ich nicht sofort aufessen kann verarbeite ich. Dieses Jahr hatte ich zum Beispiel sehr viele Tomaten. Davon habe ich einiges zu Tomatensoße eingekocht, die kann bis zum Winter gelagert werden. Viele Kräuter können auch eingefroren werden, so dass im Winter nichts dazugekauft werden muss.

      Viele Grüße
      Sarah

    • Foto: Guido Ritter

      Guido Ritter Beantwortet am 25 Nov 2020:


      Hallo HamudiI,

      ja, der viele und lange Transport in einer globalisierten Welt bringt viele Probleme, was faire Preise? und Auswirkungen aufs Klima betrifft.
      Die Zukunft der Ernährung muss und wird regionaler sich abspielen. Mit dem Effekt, dass wir auch noch zufriedener werden und es uns in unserer Lebensumgebung auch besser gefällt.

      Viele Grüße
      Guido

    • Foto: Katrin Beer

      Katrin Beer Beantwortet am 27 Nov 2020:


      Hallo Hamudil!

      Ich schließe mich den anderen an, ich finde das auch problematisch.
      Ich finde, wir müssen nicht nur bei Lebensmitteln, sondern bei allen Gütern fragen, wie wir Transportwege und transportbedingte Emissionen vermeiden können.

      Mehr lokale/regionale Kreisläufe brauchen wir auf jeden Fall. Nicht nur bei Lebensmitteln, sondern auch für andere Stoffströme und im Bereich Energie. Dezentralität ist hier ein wichtiges Schlagwort.

      Liebe Grüße,

      Katrin

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