Profil
Sarah Strauß
Lebenslauf
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Ausbildung
2001 – 2006 Studium der Biologie (Diplom), Ruhr-Universität Bochum;
2008 – 2013 Promotion, Leibniz Universität Hannover/ Medizinische
Hochschule Hannover -
Qualifikationen:
Biologie Diplom, Promotion zur Dr. rer. nat.; staatl. anerkannter Lehrgang nach §15 GenTSV für Projektleiter*innen und Beauftragte für Biologische Sicherheit (Befähigung zum Betrieb/Leitung eines Labors, das gentechnische Arbeiten durchführt); FELASA B Zertifikat (Aus- und Weiterbildung zur Befähigung zur Durchführung von Tierversuchen)
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Berufliche Stationen
10/2006 – 07/2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin,
Labor für molekulare Gastroenterologie,
Medizinische Klinik I, St. Josef Hospital Bochum,
Klinikum der Ruhr-Universität Bochum;08/2008 – 12/2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin,
Labor für Regenerationsbiologie,
Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und
Wiederherstellungschirurgie,
Medizinische Hochschule Hannover;Seit 01/2016 Laborleiterin,
Kerstin Reimers Labor für Regenerationsbiologie,
Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und
Wiederherstellungschirurgie,
Medizinische Hochschule Hannover -
Derzeitiger Job
Leiterin des Kerstin Reimers Labors für Regenerationsbiologie, experimentelle Abteilung der Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- & Wiederherstellungschirurgie an der Medizinischen Hochschule Hannover
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Arbeitgeber*in:
Die Medizinische Hochschule Hannover mit Krankenversorgung, Forschung und Lehre, ist einer der größten Arbeitgeber in der Region Hannover. Lehre steht nicht nur für das Medizinstudium, sondern auch für die zahlreichen Ausbildungsberufe, die an der MHH erlernt werden können. Viele stehen natürlich im Zusammenhang mit Medizin, Gesundheit oder Forschung, aber auch Verwaltung und Handwerk sind vielfältig vertreten.
An die Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- & Wiederherstellungschirurgie (PÄHW) wenden sich Patienten*innen mit vielfältigen Erkrankungen oder Verletzungen, um Funktion oder Aussehen wiederherstellen zu lassen. Dazu gehören zum Beispiel die Rekonstruktion nach großen Gewebeverlusten nach Entfernung von Tumoren. Neben Patienten*innen, die in unsere Sprechstunden kommen, werden auch täglich viele Opfer schwerer Unfälle versorgt. So werden zum Beispiel Patienten*innen mit Amputationsverletzungen zur Replantationen der Gliedmaßen eingeliefert oder Schwerbrandverletzte. Für Patienten*innen mit schweren Verbrennungen gibt es in der PÄHW eine eigene Intensivstation, die für ganz Niedersachsen zuständig ist.
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Was mache ich in der Wissenschaft am liebsten: Antworten und Lösungen für Probleme finden.
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Über mich: Menschen, die mich im beruflichen Zusammenhang kennenlernen, sind oft erstaunt über meine privaten Interessen, während Menschen aus dem privaten Umfeld oft erstaunt sind, wenn sie etwas über meinen Beruf erfahren.
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Mein Arbeitsort ist Hannover, mein Zuhause Essen im Ruhrgebiet. Eigentlich wollte ich nur „mal eben“ in Hannover meine Doktorarbeit schreiben. Ein paar Jahre am Wochenende nach Hause zu meinem Lebensgefährten pendeln waren geplant – mittlerweile sind daraus 12 geworden. Die Doktorarbeit ist längst fertig, aber ich arbeite immer noch an der Medizinischen Hochschule Hannover und fahre am Wochenende nach Hause.
In Hannover leisten mir in meiner Wohnung vier Axolotl in einem großen Aquarium Gesellschaft. Alle vier sind ehemalige Versuchstiere aus unserem Labor, die nach einigen Jahren in unserer Tierhaltung in Rente gehen durften. Meine Freizeit in Hannover verbringe ich mit Sport (Freiwasserschwimmen, Inlineskaten, Laufen) oder mit Freunden und Bekannten, die sich wie ich für den Fiesta ST und Tuning begeistern. Der Großteil meiner Freunde wohnt allerdings noch immer in Essen. Mit ihnen teile ich meine Leidenschaft für Rot Weiss Essen. Zusammen haben wir vor einigen Jahren den Fanclub Assindia Amici gegründet. Ich bin für die Zaunfahne des Fanclubs verantwortlich, das heißt ich hänge sie zu den Spielen im Stadion auf und sorge dafür, dass sie in einem ordentlichen Zustand ist. Wenn es zeitlich möglich ist, bin ich auch bei den Auswärtsspielen dabei. Seit März wirbelt nun die Pandemie alles ziemlich durcheinander, Fußballspiele mit Zuschauern so wie sonst gibt es nicht. Ich halte die Verbote solcher Großveranstaltungen für sinnvoll, aber meine Freunde und die Zeit im Stadion vermisse ich trotzdem sehr.
Ein großes gemeinsames Hobby meines Lebensgefährten und mir ist das Tauchen. Unsere Sommerurlaube führen uns zu immer neuen exotischen Tauchgebieten. Aber auch die heimische Unterwasserwelt ist spannend, die besuchen wir außerhalb des Urlaubs gern.
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Über meine Arbeit: Ich leite das Kerstin Reimers Labor für Regenerationsbiologie. Wir beschäftigen uns mit Forschung rund um Regeneration, Wundheilung und Rekonstruktion.
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Unser Labor beschäftigt sich intensiv mit Fragestellungen, die für die Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie relevant sind. Neben dem Tissue Engineering (Gewebezucht im Labor) werden die Mechanismen der Wundheilung und Regeneration erforscht. Zukünftig könnten große Gewebeverluste mittels in vitro (im Labor) gezüchteter Transplantate behandelt, die Wundheilung verbessert und die Bildung von Narben verhindert werden. Ein weiteres Themenfeld bildet die Erforschung der Tumorbiologie, da unsere Klinik im Alltag häufig mit der Entfernung von Tumoren und/oder der Wiederherstellung der Körperkontur nach einem solchen Eingriff konfrontiert ist.
Im Bereich der Wundheilung und Regeneration erforschen wir unter anderem die beeindruckenden regenerativen Fähigkeiten des Axolotl (Ambystoma mexicanum). Verliert dieser Molch zum Beispiel ein Bein, wächst es innerhalb weniger Wochen vollständig nach. Nach Abschluss der Regeneration ist nicht mehr sichtbar, dass es ein neues Bein ist. Wir haben herausgefunden, dass das Enzym AmbLOXe bei der Regeneration eine Rolle spielt und untersuchen nun ob es die menschliche Wundheilung verbessern kann. Dazu lassen wir das Enzym von Bakterien herstellen, denen wir das AmbLOXe Gen des Axolotl eingebaut haben und behandeln menschliche Zellkulturen damit.
Ursprünglich in Mexiko beheimatet ist der Axolotl mittlerweile vom Aussterben bedroht. Das bringt uns in einen ethischen Konflikt: Der Mensch, der das Überleben des Axolotl durch Verschmutzung seines ursprünglichen Lebensraums bedroht, könnte zukünftig von den Fähigkeiten der Tierart medizinisch profitieren… Um diesen Konflikt zu lösen haben wir im Jahr 2010 das Ambystoma Mexicanum Bioregeneration Center (AMBC) gegründet. Neben der Forschung beschäftigen wir uns hier mit der artreinen Nachzucht der Axolotl und verwandter Arten, von denen einige ebenfalls akut vom Aussterben bedroht sind. Unser umfangreiches Wissen über die Biologie dieser besonderen Tiere stellen wir anderen Wissenschaftlern*innen und Tierärzten*innen zur Verfügung.
Wir forschen ausschließlich mit Nachzuchten um natürliche Bestände (so diese noch vorhanden sind) zu schonen. Unsere Studien sind grundsätzlich so angelegt, dass unsere Tiere dafür nicht ihr Leben lassen müssen. Zudem erarbeiten wir im Rahmen verschiedener Projekte Alternativen zu Versuchen am Tier und setzen diese im wissenschaftlichen Alltag bereits ein.
Mit der Kombination von biomedizinischer Forschung und dem Engagement für den Arterhalt und das Tierwohl gehen wir einen ungewöhnlichen Weg. Bisher ist es (leider) so, dass man sich entweder mit dem einen oder dem anderen beschäftigt. Wir hoffen, dass in Zukunft auch andere wissenschaftliche Arbeitsgruppen aus unserem Fachbereich einen Blick für Nachhaltigkeit entwickeln und sich dafür engagieren. Die Sicherung des Überlebens der Arten (Erhalt der Biodiversität) bedeutet gleichzeitig die Sicherung wichtiger Ressourcen für die Forschung.
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So sieht ein typischer Tag von mir aus: Meistens fange ich zwischen 07:00 und 07:30 Uhr an zu arbeiten. Zuerst schaue ich nach unseren Spinnen und Amphibien. Danach kommt der langweilige Teil - Mails schreiben, Verwaltungskram bearbeiten, Gutachten erstellen, Anträge schreiben ... Gegen 09:30 Uhr fangen dann auch meine Kolleginnen und Kollegen an. Ab dann kommen Auswertungen von Versuchen und die Planung neuer Projekte hinzu. Meistens habe ich im Laufe des Tages auch noch irgendwelche Termine z.B.für eine Vorlesung. Eine feste Uhrzeit für Feierabend habe ich nicht, das hängt davon ab was am jeweiligen Tag so anfällt.
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Zur Arbeit fahre ich am liebsten mit dem Fahrrad, das dauert nicht mal eine viertel Stunde. In der Regel beginnt mein Arbeitstag zwischen 07:00 und 07:30. Eigentlich bin ich kein Frühaufsteher, aber der Tag in der Klinik beginnt eben sehr früh. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Wenn ich nicht gerade an einer der Frühbesprechungen in der Klinik teilnehme, fahre ich zum Labor. Dort schaue ich zunächst bei unseren Amphibien und Spinnen nach dem Rechten. Danach beginnt der Tag in meinem Büro am PC, dort frühstücke ich dann auch irgendwann. Als Abteilungsleiterin habe ich einen Haufen Verwaltungskram zu erledigen. Dazu kommen dann noch Gutachten, Förderanträge, Manuskripte. Wenn ich ehrlich bin finde ich das ziemlich langweilig, aber es gehört zu meiner Arbeit nun mal dazu. Die Experimente meiner Mitarbeiter*innen und Studierenden finde ich viel spannender, ich würde gern selbst viel mehr im Labor arbeiten.
Für unsere Klinik „melken“ eine Kollegin und ich zwischendurch unsere Spinnen. Das heißt wir gewinnen den Haltefaden der Tiere, indem wir ihn auf einen speziellen Halter wickeln. Das geht mit einer speziellen Maschine. Den Spinnen tut das nicht weh. Zur Belohnung erhalten sie danach Futter. Damit lernen sie, dass die Prozedur nichts Schlimmes ist. Die Spinnenseide wird zur Behandlung großer Nervenverletzungen verwendet, für die es bisher keine andere Behandlungsmöglichkeit gibt. Wenn eine solche Operation an unserer Klinik stattfindet bin ich meist mit im OP – natürlich nur zum Zuschauen.
Im Laufe des Tages habe ich meist noch irgendwelche Termine. Das können Besprechungen mit Kooperationspartnern*innen, Mitarbeiter*innen und Studierenden sein oder Vorlesungen, die ich halte.
Eine feste Uhrzeit für Feierabend gibt es bei mir nicht, das ist jeden Tag anders. Ich nehme grundsätzlich keine Arbeit mit nach Hause, da bleibe ich lieber schon mal etwas länger im Büro, um etwas fertig zu machen. Danach steht meist Sport auf dem Programm oder auch schon mal ein Treffen mit einem Freund zum Abendessen. Vor dem Schlafengehen telefoniere ich dann immer mit meinem Lebensgefährten. Da wir uns nur am Wochenende sehen sind die Telefonate unter der Woche für uns sehr wichtig. -
Wenn ich das Preisgeld von 500 € gewinnen würde, dann würde ich damit folgendes Projekt in der Wissenschaftskommunikation umsetzen oder unterstützen: Etwas Technik kaufen, für die wir sonst im Labor kein Geld haben.
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Bei uns in der MHH Kinderklinik sind viele Patientinnen und Patienten so schwer krank, dass sie über Wochen bleiben müssen. Das ist ziemlich langweilig. Manchmal hören die Eltern oder Kinder zufällig von unseren Spinnen und Amphibien, oder sie wissen es sogar schon bevor sie an die MHH kommen, und fragen dann ob sie uns besuchen dürfen. Wenn die Ärztinnen und Ärzte es erlauben ermöglichen wir gern einen Ausflug zu uns, aber oft geht das leider nicht wenn jemand zu krank ist. Um aber auch diesen Kindern und Jugendlichen eine kleine Freude machen zu können, möchte ich gern eine kleine Videokamera und ein Tablet kaufen. Mit der Kamera können wir dann aktuelle Videos von unseren Tieren oder unserer Arbeit drehen. Auf Tablet kann ich diese dann bei Besuchen in der Kinderklinik am Krankenbett zeigen.
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Mein Interview
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Wie würdest du dich in drei Sätzen oder in drei Worten beschreiben?
Definitiv nicht als karriereorientierte Akademikerin. Konkurrenz und Vergleiche mit anderen brauche ich nicht, um gute Arbeit zu machen und meinen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Wichtig sind für mich ein gesundes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben und ein guter Umgang miteinander.
Was oder wer hat dich dazu inspiriert deinen Beruf oder dein Forschungsthema zu wählen?
Der Berufswunsch allgemein war schon als Kind da, das Forschungsthema habe ich von meiner verstorbenen Professorin "geerbt".
Wer ist dein*e Lieblingswissenschaftler*in?
Biologie
Was wolltest du nach der Schule werden?
Biologin
Bist du während deiner Schulzeit jemals in Schwierigkeiten geraten?
Ja, aber nicht in der Schule ;-)
Wenn du deinen jetztigen Job nicht machen würdest, was würdest du stattdessen machen?
Trauerfeiern organisieren und/oder als freie Rednerin arbeiten.
Wer ist dein*e Liebelingssänger*in oder Band?
Railroad Dikers
Was ist dein Lieblingsessen?
Pizza mit Mozzarella und Rucola
Was macht dir am meisten Spaß?
Ein gutes Spiel meines Lieblingsvereins oder mit meinem Auto richtig Gas geben, wenn die Autobahn frei und genug Platz ist.
Wenn du 3 Wünsche hättest, welche wären das? Sei ehrlich!
Dass die Pandemie bald ein Ende hat und ich wieder mit meinen Freunden im Stadion sein kann;Tauchen mit Weißen Haien; Tauchen mit Walhaien.
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Meine Kommentare
Gewinner*in des Themenbereiches "Nachhaltigkeit" (1 kommentare)
Welche Autoart(Wasserstoff, E, Benzin, Diesel...)benutzen sie und von welcher Marke ist das Auto? (1 kommentare)