• Frage: Ihr Appell an Schüler, die vorhaben Wissenschaftler zu werden.

    Frage gestellt anon-586 am 17 Nov 2020.
    • Foto: Robert Möckel

      Robert Möckel Beantwortet am 17 Nov 2020:


      Hi,
      ich würde sagen:
      Macht was Euch Spaß macht und fuchst Euch rein! Lasst Euch nicht unterkriegen und Rückschläge sind etwas ganz natürliches! Und lasst Euch nicht reinreden, aber nehmt Kritik an!

      War das jetzt schon zu viel?

      Schöne Grüße,
      Robert

    • Foto: Frank Scholwin

      Frank Scholwin Beantwortet am 17 Nov 2020:


      Auch eine super Frage, zu der ich gern was sage!

      Wenn Ihr Wissenschaftler werden wollt, vergesst die Gesetze und Konventionen! Nur weil wir Dinge schon immer so machen und Angst vor Veränderung haben müsst Ihr frei davon sein, wenn Ihr neue Dinge entwickeln wollt. Hört und schaut Euch immer zu einer Thematik beide Seiten an – die Befürworter eines Weges und die Gegner. Üblicherweise haben beide gute Argumente, die auch Sinn machen und Euch auf Eurem Erkenntnisweg weiterbringen können.

      Und dann bleibt bitte unabhängig. Die Wissenschaft, so wie sie heute oft arbeitet ist das leider nicht immer. Wissenschaftler sind meist gezwungen, entweder durch Veröffentlichungen auf ihrer Karriereleiter weiterzukommen und/oder für Ihre Forschung Geld einzuwerben. Und Geld gibt es vor allem für Forschung, die die öffentliche Meinung wichtig findet, es gibt leider nur noch wenige Geldgeber, deren Anliegen es ist, freie Forschung voranzutreiben. Wenn Ihr als Wissenschaftler eine Erkenntnis ausgehend von Eurer Forschung gewinnt vertretet sie öffentlich und seid aber auch dafür offen, dass jemand kommen kann und Euch aufzeigt, dass Eure Erkenntnis falsch ist – aber diskutiert die Gründe! Wenn die großen Forscher früher das nicht gemacht hätten wäre die Erde immernoch eine Scheibe…

      Übrigens die die aktuelle Diskussion um die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit von Corona-Einschränkungen das allerbeste Beispiel dafür, dass es von der Medizin-Industrie bezahlte Wissenschaft gibt, übrigens einschließlich der World Health Organisation WHO, und andere Wissenschaftler, die eine gut begründete andere Meinung haben, aber von den öffentlichen Medien gar nicht gehört werden und Ihre Publikationen auch nicht gedruckt werden. Wirklich freie Wissenschaft würde die Argumente beider Seiten aufgreifen, auf Stichhaltigkeit prüfen, um dann eine Schlussfolgerung hinsichtlich des weiteren Vorgehens und des noch erforderlichen Forschungsbedarfes ziehen. Erst auf dieser Basis wäre es möglich, eine sichere Aussage zu treffen, ob es sinnvoll ist, dass Ihr sogenannten Hybridunterricht machen oder in der Schule Masken tragen müsst.

      Ich finde es übrigens hochspannend, auf der Basis Eurer Fragen über den Begriff Wissenschaftler nachzudenken…. Wenn ich ihn eng fasse sollen wir Wissen Schaffen. Dabei stellt sich immer wieder die Frage, was ist eigentlich „Wissen“? Hier müsst Ihr immer vorsichtiger sein – es gibt leider viel zu viel als Wissen verkaufte Information – Seid immer kritisch mit den Informationen, die Ihr erhaltet, ob in Eurer zukünftigen Arbeit oder noch viel mehr im politischen Raum. Wenn Ihr eine erhaltene Information weiternutzen wollt, oder Eure Argumentation darauf aufbauen wollt prüft immer, ob die Information denn überhaupt stimmen kann. Nutzt mehrere voneinander unabhängige Quellen, inzwischen schreiben viel zu viele Menschen voneinander ab – und das Ergebnis funktioniert dann wie stille Post…

      Viel Spaß beim Grübel und Forschen
      Frank

    • Foto: Guido Ritter

      Guido Ritter Beantwortet am 18 Nov 2020:


      Liebe/r Ybadet,
      nehmt Euch das Thema, für das Ihr brennt und beschäftigt Euch damit. Stellt Fragen, auch wenn die schon geklärt scheinen. Nur wo Ihr Spaß daran habt, werdet Ihr auch gut und zufrieden werden.
      Wenn Ihr dann noch Lust am Forschen, habt ist die Wissenschaft ein tolles Feld zum Arbeiten.
      Gruß
      Guido

    • Foto: Katrin Beer

      Katrin Beer Beantwortet am 18 Nov 2020:


      Hallo Ybadet!
      Wenn ihr vor habt Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler zu werden, vergesst nicht, warum ihr das machen wollt. Es gibt wahrscheinlich Fragen, die ihr total spannend findet und es macht euch Spaß, zu forschen.
      Wenn ihr später in der Wissenschaft arbeitet gibt es sicherlich mal Rückschläge und Nebenthemen wie Stellen, Geld, Reputation, Konkurrenz, Leistungsdruck, etc., die einem manchmal die Freude ein bisschen vermiesen können. Lasst euch davon nicht entmutigen!
      Und denkt dran, dass Wissenschaft vom Dialog lebt. Man forscht, lernt etwas, findet etwas Neues heraus, diskutiert mit anderen, lernt noch mehr, bekommt gute Vorschläge oder auch Kritik. Aber am Ende lernt man selbst dazu und produziert neues Wissens für die Menschheit.
      Bleibt immer offen für andere Meinungen und für neue Ansätze. Und sucht euch ein Arbeitsumfeld, in dem ihr euch wohl fühlt und in dem die Arbeit Spaß macht.
      Wenn eine Arbeitsgruppe oder ein Insitut für euch nicht passt, gibt es vielleicht woanders einen besseren Studiengang/Arbeitsplatz.
      Liebe Grüße,
      Katrin

    • Foto: Sarah Strauß

      Sarah Strauß Beantwortet am 18 Nov 2020:


      Hallo Ybadet,

      lasst Euch nicht entmutigen, auch wenn Euer Umfeld vielleicht sagt, dass so ein Beruf oder das Studium nichts für Euch ist. Und selbst wenn jemand das Abi nicht schafft ist das noch lange kein Grund aufzugeben. Es gibt auch Ausbildungsberufe mit denen man/frau in der Forschung arbeiten kann. Zwei meiner Mitarbeiterinnen sind zum Beispiel medizinisch-technische Assistentinnen (MTA), das heißt sie haben eine Ausbildung gemacht statt zu studieren. Beide arbeiten mit ihrem Beruf aktiv in der Forschung mit. Eine weitere ehemalige Mitarbeiterin hat nach der Ausbildung noch ein Studium begleitend zum Beruf als MTA absolviert und arbeitet seit einigen Jahren nun als Biologin. Was ich damit sagen will es gibt immer mehrere Wege zum Ziel wenn man/frau es unbedingt erreichen will 🙂

      Viele Grüße
      Sarah

    • Foto: Martin Meschede

      Martin Meschede Beantwortet am 22 Nov 2020:


      Seid neugierig und hinterfragt die existierenden Theorien. Vor allem: geht den Fragen nach, die euch wirklich zutiefst interessieren. Es ist außerdem immer wichtig, den Blick „über den Tellerrand“ nicht zu verlieren. Je umfassender man sein Hintergrundwissen aufbaut, desto besser kann man in seiner Spezialdisziplin argumentieren. Das soll heißen, dass man beim Studium die „Nebenfächer“ nicht nebensächlich behandelt, sondern mit der gleichen Ernsthaftigkeit betreibt wie das eigentliche Fach.

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